Winterliches Auf und Ab am Baggersee – von Sebastian Redlich und Richard Opitz

Der Winter ist bekanntermaßen nicht die beste Jahreszeit, um Karpfen zu fangen. Doch der Dezember verlief recht mild und ich musste unbedingt wieder ans Wasser – die perfekten Voraussetzungen für einen Winterkarpfen. Glücklicherweise hatte mich Teamkollege Richard über die freien Tage vor dem Jahreswechsel an eines seiner Hausgewässer eingeladen. Perfektes Timing, denn über die freien Tage war ich durch einen Heimatbesuch zufälligerweise in seiner Nähe.

Als wir am Wasser ankamen, zeigte sich der Winter von seiner besten Seite. Die Sonne schien und die Temperaturen sanken nur nachts unter den Gefrierpunkt. Richard hatte eine geschützte Bucht ausgesucht, in der er zuletzt bereits Erfolg hatte. Wir waren zuversichtlich, als wir unsere Blicke über das Wasser des Baggersees schweifen ließen. Noch zuversichtlicher wurden wir, als sich nach kurzer Zeit tatsächlich ein Fisch an der Oberfläche zeigte. Es sollte nicht der einzige Karpfen bleiben, der sich bis zum Einbruch der Dunkelheit bemerkbar machte. Offenbar freuten sich die Beschuppten ebenfalls über die milden Sonnenstrahlen. Klar, dass nach dem ersten rollenden Fisch nicht viel Zeit verging, bis die Ruten liegen sollten.

Spotwahl und Taktik

Dabei hatte ich das Privileg, den Buchteingang zu befischen – Richard saß etwas tiefer in der Bucht. Er kannte das Gewässer bereits gut, sodass wir unsere Montagen schnell in freien Bereichen zwischen absterbenden Krautfahnen ausbringen konnten. Die SiBra2 sollte uns dabei etwas Sicherheit gegen das meterhohe Kraut geben. Eine Rute wollte ich tagsüber als Jokerrute nutzen. Mit einem auffälligen Poppi am Ronnie-Rig und einem Compact Lead wegen des Krauts am Safety-Clip, versuchte ich gezielt die Bereiche anzuwerfen, in denen sich die Fische vermehrt zeigten. Die andere Rute bestückte ich mit Boilieteig am Feeding Lead/Futterblei sowie einem kleinen Schneemann als Hakenköder an einem Univerza.

Mit der Nacht steigt die Hoffnung

Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwand, wurde es deutlich kühler. Richard und ich genossen die Wärme seiner Zeltheizung, als sich plötzlich mein Bissanzeiger mit einzelnen Piepsern meldete. Sofort nahm ich die Rute auf – der Fisch war unmittelbar ins Kraut geschwommen. Wathose an und ab ins Boot. Über dem Fisch angekommen, merkte ich, wie meine Schnur durch einen riesiger Krautfetzen verlief. Kurze Zeit später stieg der Fisch aus – im Winter natürlich besonders ärgerlich. Mein erster Dezemberfisch in diesem Jahr hatte sich soeben verabschiedet.

Was soll’s, Ärger beiseite schieben und weiter machen, denn schließlich hatte unsere Taktik bereits nach kurzer Zeit Fischkontakt gebracht. Meine Rute lag keine zwei Stunden, als diese wieder ablief und mir meinen ersten Winterschuppi für dieses Jahr bescherte.

Nach diesem Fisch folgten neben einer Brasse noch zwei weitere Karpfen auf dieser Rute, bis dann im ersten Morgenlicht auch meine Jokerrute Erfolg brachte. Ein makelloser Spiegler – und das im Dezember! Wir konnten es gar nicht glauben…

Der perfekte Abschluss!

Offenbar zogen die Karpfen hinter der Krautkante in die Bucht und trafen zuerst auf meine Ruten, denn bis zum Morgen konnte Richard noch keinen Fischkontakt verzeichnen. Dies sollte sich aber ändern, als wir beide fast zeitgleich einen Lauf bekamen und dadurch diese tolle Session mit einem Doppelfoto beenden konnten, bei dem Richard den größten Fisch des Ansitzes hochhalten durfte! Danke für diesen klasse Trip Richard!


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