von Matthias Hinrichs
Ich liege auf meinem Bedchair, leise rieselt der kurze Schneeschauer herunter auf mein Zelt- wohlige Wärme verströmt durch meine Zeltheizung. Ich denke nach, schaue ehrfürchtig aus dem Zelt, draußen ist alles grau, nasskalt. Im Zelt lässt es sich aushalten, herrlich!
Irgendwie kann ich nicht einschlafen, meine Gedanken kreisen um dieses verrückte Jahr, es waren schöne Zeiten dabei, leider auch sehr , aus anglerischer Sicht unschöne Sachen, wie die unzähligen Ausschlitzer im Frühjahr…
Sehr viele Bilder huschen vor meinem geistigen Auge vorbei. Mit zunehmender Erleichterung, es kann ja nächste Saison nur besser werden, nicke ich tatsächlich ein…
23:30Uhr : Piiiiieeeeeeepppppp…rechte Rute!
Ich hatte noch einen Wunsch für dieses Jahr, noch mal einen der wenigen schöne Fische des Gewässers zu fangen. Deshalb tat ich mir das ganze Geschleppe an, jetzt war ich voller Adrenalin an der Rute, die Gegenwehr, dass war aber nicht anders zu erwarten an dem See, recht gering, klar tat das kalte Wasser sein übriges dazu. Doch ich hatte tatsächlich einen Karpfen am Band!
Nach einem kurzen Drill glitt ein wunderschöner Fisch, fast Fully, in die Maschen! Bäm, ich konnte es nicht glauben. Im Gedanken dachte ich mir noch: „Du kommst wie gerufen mein kleiner, aber feiner Freund! Was für ein versöhnliches Ende dieser Angelsaison!“
Traum wurde wahr
Die Tage werden immer kürzer – ein untrügliches Zeichen, dass sich das Jahr dem Ende nähert. Und es ging so schnell. Ja, wir haben schon Mitte Dezember. Was für ein verrücktes Jahr. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Und ich rede mal nicht von Corona und dessen Unwägbarkeiten, sondern von meiner Angelsaison!
Es war kein gewöhnliches Jahr, denn ich konnte so viele Fische wie nur selten anlocken. Ich schreibe hier bewusst nicht „fangen“, denn das habe ich nicht, und so werde ich die Saison leider als sehr ungewöhnlich verbuchen müssen. Zwar gelangen mir, Gott sei dank, diverse lucky punches, aber insgesamt habe ich sehr viele „gute“ Fische verloren.
First Strike, greatest!
Es fing so geil an das Jahr, 04.01.2020 konnte ich direkt vier Fische in einer Nacht fangen. Das war gut. Fünf Tage später, selber See, konnte ich einen der bisher größten Fische (zumindest mir nicht bekannt) in diesem See fangen, ein für das riesen Teil, Spiegler mit fast 17 kg! Der See beherbergt sehr viel Karpfen, da ist es eine Kunst einen der wenigen ü15 kg Fische zu fangen!
Im Februar fing ich wie verrückt, natürlich verlor ich da bereits viele Fische, bei der Flut an bissen dachte ich mir noch nichts dabei Ende März hatte ich diverse kleine Fische und meinen Lucky Punch, es folgten unruhige Nächte Durchweg setzte ich im Frühjahr auf auffällige Köder und musste nach der hälfte des Frühjahres die Batterien vom Bissanzieger wechseln… Wenig Futter brachte mir sehr viele Fische, mein Februar Favorit
Die Desaster Session!
Doch was mir in der Session Mitte Mai passierte war zum Ende nur noch zum lachen…
Ich fischte zwei Nächte mit meinem Kumpel an einem sehr schrierigen Vereinssee. Es lief schon nach wenigen stunden an, sodass ich nach der ersten Nacht kein Futter mehr hatte! Doch nun das schlimme, ich verlor sehr gute Fische, oft direkt nach dem Run. Ich konnte es mir nicht erklären, ich habe zu den anderen Saisons nichts geändert! Eigentlich immer gut hakende Rigs, doch das war hart. In den knapp 40 Stunden hatte ich über 20 Runs verbuchen- doch fangen konnte ich leider nur acht Fische, alle anderen verlor ich!
Das Frühjahr verlief bis zu der Session sehr gut, klar zeichnete sich auch hier schon ab, dass irgendwas nicht passt, aber noch machte ich mir keine großen Sorfgen, dachte mir, wer so viele Bisse kriegt muss auch mit Ausschlitzern leben.
Über mangelnde Bisse konnte ich mich nicht beklagen… In dieser Session verlor ich fast alle Fische, bis auf diesen schön beschuppten Fisch, es war kaum auszuhalten Juli und August waren ultraheiß, die Fänge gingen etwas zurück Solides Material ist dabei das A und O, kein Grund für meine Aussteiger, was ich vermutete war was anderes
Irgendwann lachte ich nur noch, es war nicht anders zu ertragen! Mein Kumpel und ich waren ratlos. Wir konnten es uns nicht erklären…
Second strike, heavy shit!
Anfang Juni musst ich endlich meiner Hass-Liebe, dem Kanal, mal einen Besuch abstatten. Schließlich hoffte ich, die vielen guten Fische ausgleichen zu können. Es war auf den Tag genau, an dem ich dort auch fangen konnte wie ein Verrückter, alles gute Fische bis knapp 20kg. Selbes Wetter, ein Jahr später ließen in mir die Hoffnung aufkommen, dass mein Unterfangen klappen könnte. Gesagt, getan. Es war eine denkwürdige Nacht, erster Biss vorm dunkel werden, etwas über 16 kg! Zweiter Biss, nur eine Stunde später wieder fast 20kg! Das tat so gut, jeder Run solche Fische, ich war wieder im Soll!
Ich fischte, um die kleinen Fische herum mit großen Fischpillen, hier ein gesoakter Authentic Fish Lucky Punch Teil 2., wenn es drauf ankommt habe ich doch manchmal Glück Eine Falle muss ich immer stellen, diese Fische schlitzten nie aus. Lucky Punch Teil 3, im Juni lief es richtig gut, ich dachte ich sei wieder Im Geschäft…
Die Nacht verlief ruhig, am Morgen noch ein kleinerer Spiegler mit etwa 12 kg…voller Freunde und Genugtuung fuhr ich nach Hause!
Furioses Ende!
Der Herbst lief ganz anders, verlor ich im Frühjahr viele gute Fische, warum auch immer, konnte ich im Herbst auch die besseren Fische fangen.
So fing ich alle meine Zielfische in den verschiedenen Gewässer.
Zum Ende kann ich gott sei dank doch noch auf einen tollen Fische-Ordner 2020 blicken.
Eine denkwürdige Saison geht zu Ende mit viel Vorfreude auf kreischende Bissanzeiger und wieder mehr gefüllte Kescher in der nächsten Saison – bleibt gesund, euer Matthias!
P.S. Coole Randnotiz, ich konnte in jedem Monat Karpfen fangen!